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Thomas Sparr am 20. November im Theatertreff
(über Anne Frank)

Antisemitische Ausschreitungen, Demonstrationen, Symbole – fast weltweit! Und: Ausgerechnet in Deutschland müssen sich Juden wieder verstecken! Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine werden verdrängt von Bildern aus Israel und Palästina. Und so hat eine bedrängende Aktualität ein Buch gewonnen, das fast zu einem Mythos geworden ist: international millionenfach verbreitet, dramatisiert, verfilmt, in andere künstlerische Gattungen übertragen. Aber eben auch ein Buch, das man zu kennen glaubt, selbst wenn man es gar nicht (ganz) oder vor langer Zeit gelesen, geschweige denn die Geschichte verfolgt hat, die mit der Publikation dieses „Jugend“-Buches verbunden war und ist. Jetzt gibt es einen faszinierenden Versuch, nicht noch einmal die Biographie des „Mädchens“ Anne Frank zu erzählen, sondern die ihrer Aufzeichnungen aus dem legendärem, heute zu einem Museum gewordenen „Hinterhaus“.

Am Montag, 20. November, wird Thomas Sparr um 20 Uhr im Theatertreff (Neubrückenstraße 63) aus seinem Buch lesen, das erschienen ist unter dem Titel „‚Ich will fortleben, auch nach meinem Tod‘. Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank“.

Thomas Sparr, 1956 in Hamburg geboren, ist Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagslektor. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris war er von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute im Suhrkamp Verlag. Vor drei Jahren hat er sein vielbesprochenes Buch über Paul Celan auch beim Literaturverein Münster vorgestellt: „Todesfuge. Biographie eines Gedichts“.

Mit der bislang nicht erzählten Geschichte von Anne Franks weltberühmtem Tagebuch schließt Thomas Sparr abermals eine literaturhistorische Leerstelle. Anne Frank träumte davon, eines Tages eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Ihr Vater Otto Frank, der den Krieg als einziges Familienmitglied überlebte, wollte seiner Tochter diesen Wunsch erfüllen und machte die Verbreitung von Annes Tagebuch zu seinem Lebensinhalt. 1947 erschien »Het Achterhuis« in den Niederlanden, 1950 die erste deutsche Ausgabe. Heute zählt das Tagebuch zu den meistgelesenen Büchern der Welt; seine Wirkung ist unvergleichlich und ungebrochen. Doch die Geschichte seines Erfolgs ist geprägt von Hindernissen und Rückschlägen und weitgehend unbekannt. Kenntnisreich entschlüsselt Thomas Sparr, wie es entstanden ist, wie es verbreitet wurde, wie es auf der ganzen Welt rezipiert wird und warum es uns bis heute nicht loslässt


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