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Robert Menasse

Am Mittwoch den 7. Mai wird um 20 Uhr im Lesesaal der Stadtbücherei der 1954 in Wien geborene Robert Menasse aus seinem neuen Roman lesen, der schon im Titel zwei Helden miteinander verschränkt, die zu den Archetypen der der Weltliteratur gehören: „Don Juan de la Mancha“, so lautet der Titel, dem als begriffliche Alternative der Untertitel folgt: „Die Erziehung der Lust“. Es ist ein Roman, der - und den - vier Jahrzehnte nach 1968 die Vorstellung von der Erlösung der Welt durch eine befreite Sexualität verfolgt. Robert Menasses Ich-Erzähler ist ein Journalist, der in seiner Zeitung das Ressort „Leben“ betreut und also weiß, wovon er redet: „Liebessüchtige Menschen wissen, dass die absolute Mehrheit aller Tagesverrichtungen nichts mit Liebe zu tun hat, ihr nicht einmal in die Nähe kommt. Alltag, Leben überhaupt, stellt sich daher als eine unendliche Abfolge von Exkursen dar, die von der Liebe wegführen, von denen man aber hofft, dass sie sich letztlich als die einzig gangbaren Umwege herausstellen, die zur Liebe hinführen.“ Menasse gibt seinem Affen Zucker, und so gelingt ihm das Porträt einer Generation, deren Vertreter auf einem Breitwandfoto, das den Roman beschließt, fröhlich im Gras sitzen – oder „einst“ gesessen haben - und sich dem Motto von Fernando Pessoa anschließen: „Genau dasselbe Leben noch einmal, nur anders.“