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Cees Nooteboom

Im Rahmen der Ausstellung „Orte der Sehnsucht“ liest Cees Nooteboom
aus seinen Reiseerzählungen. (Literaturverein in Zusammenarbeit mit dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte)

Im Rahmen der Jubiläumsausstellung „Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen“ präsentiert das LWL-Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Literaturverein Münster einen Schriftsteller, der wie kaum ein zweiter den deutschen Leser in die „Kunst des Reisens“ eingeführt hat. Am Sonntag, den 28. September 2008 wird um 19 Uhr im Vortragssaal des Landesmuseums Cees Nooteboom aus seiner Reiseprosa lesen. Der in Den Haag geborene, heute abwechselnd in Amsterdam und auf Menorca lebende Autor hat vor wenigen seinen 75. Geburtstag gefeiert, und offensichtlich ist seine Schaffenskraft ungebrochen. Soeben ist ein neunter, sehr voluminöser Band der Gesammelten Werke erschienen, und ganz neue Erzählungen werden bereits übersetzt.
„Einst hatte ich beschlossen, die Zelle eines Klosters gegen die Straßen der Welt einzutauschen, und erst jetzt, nach so vielen Streifzügen, weiß ich, dass für den, der das gleiche sucht, der Gegensatz zwischen Bewegung und Stillstand ein Trugbild ist, und daß ich all diese Bewegung brauche, um dahinterzukommen.“
Die Kunst des Reisens, in die Nooteboom einführt, ist immer auch eine Schule der Wahrnehmung. Cees Nooteboom hat über Landschaften und Städte ebenso geschrieben wie über Bilder und Photographien. Einmal hat er über das Reisen ein Interview mit sich selbst geführt. Und auf seine Frage, was den Charme des Reisens ausmache, sich - und uns - die Antwort gegeben:
„Plötzlich merkt man, dass all diese schönen Gewissheiten, auf die man sein tägliches Dasein aufgebaut hat, nicht mehr gelten. Man wird wieder ganz zum Kind: Alles, was man tun kann, ist, auf die Dinge zu zeigen. Alles um dich her wird zu deinem Vater und deiner Mutter, die dich von ihrer Geheimsprache ausschließen. Du bist allein in der Welt, niemand versteht dich, und das ist wunderbar, denn endlich brauchst du mal nichts zu sagen, du kannst das Treiben der Welt mit der Distanz eines schwerelosen Mönchs betrachten.“